Reaktionen von KünstlerInnen

 

 

Geehrte Herren     (von Uni.Prof.Dr.Hans Klecatsky)

Nach Lektüre Ihres „Apollinischen Manifests“ vom August 1997 bekunde ich ihnen meine Solidarität. Ich freue mich, dass Sie als Schöpfer und Vertreter eines in seiner Art einmaligen Naturkunstwerkes sich weder durch Jagdpächter „zu Bestgeboten“, noch durch Bürokraten hindern lassen, Ihre verfassungsgesetzlich gewährleistete Kunstfreiheit auf 2300m über dem Meeresspiegel zu verteidigen. Der Wirtschaftskörper „ österreichische Bundesforste“ ist ein fiktives Gebilde, eine „Pseudoperson“ (BGBl 610/1977), deren Kompetenz, über Ihr Kunstwerk zu befinden, erst rechtlich begründet werden muss, wozu – wenn ich recht sehe – Ihre Berufung vom 3.1.1997 ja Anlass geschaffen hat. Sie arbeiten für eine große Sache. Man muss kein Sektierer sein, um daran zu erinnern, dass „Apollon“ schon für die Griechen „moralische Disziplin und Reinheit des Geistes personifizierte“, eben etwas, was unserem so genannten öffentlichen Leben weithin mangelt. So wird der durch Ausfüllen zu einem geschlossenen Steinkunstwerk verwandelte „Apollontempel“ hoch über der (nicht nur geophysikalisch zu verstehenden) Talwelt auch zu einem Mahnmal gegen die Umzingler der Kunstfreiheit in unserem Land.

Mit freundlichen Grüßen   Uni.Prof.Dr.Hans Klecatsky

 

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An die bunte Schar (von Prof. Dr. Hans Haid)

Von kurzsichtigen Kulturverhinderern , von Gamsjagern, Kunstfeinden, starrsinnigen Exekutionsbeamten, an alle Herren und Damen Bürgermeister in umliegenden Gemeinden, an die allerberühmtesten Doktores  Hirs.... und Del... und zu aller letzt an die Kunstbauer, Tempelerrichter und Naturburschen Tribus & Triendl, beide in Oberperfuss (denen selbstverständlich meine allerhöchste Unterstützung gebührt), also höre ich aus dem schönem Lande, dass TRIBUS & TRIENDL im Rosskoglgebiet auf 2.300 Metern Höhe ein Steinkunstwerk zu errichten beabsichtigen und stetig, so es ihnen nicht verboten wird, in den nächsten zwanzig Jahren weiterbauen wollen. Es soll ganz im Sinne aller ältester und alter Überlieferung in den Alpen aus den Steinen der Natur ein Steinkunstwerk errichtet werden, wie es allüberall steht als Steinmann, als Steinfrau, als Almbau im Poschlav –Tal, als uralte Form menschlicher Siedlung in den Bergen, als natürliches Element aus menschlicher Gestaltungskraft, in Verbindung mit Phantasie, Kunstsinn und Naturverständnis.

Und weil also irgendein Jagdpächter vorgibt, durch die Anwesenheit von mitunter zwei oder drei Menschen in der Natürlichkeit der Berge, ohne Motor und Auto, ohne Krawall und Seilbahndraht, seien seine Gämschen gestört, seien seine Jagdgefilde beeinträchtigt, würde vielleicht sogar das Gamswild abwandern, vielleicht etwa gar in die Fremdenverkehr überflutete Lizum oder Schlick oder sonst wo, so lässt er nichts unversucht, den beiden Kunst- und Kulturnarren das Bergleben in ihrem Tempel ordentlich zu versauern. Also erstattet er bei den 0bersten Waldinhabern, den Bundesforste, eine ANZEIGE. Und es kommt sodann ein akademischer Forstmeister, unterstützt den akademischen Jagdherren, lässt es bis zum akademischen Richter kommen und der Herr Bürgermeister lässt prüfen, wie viel die örtliche Baufirma für das Abtragen der Steintrümmerhaufen wohl verlangen würde. Und es sollen also TRIBUS & TRIENDL aus dem Gebiet vertrieben werden. Es sollen also TRIBUS & TRIENDL 38.000 Schillinge zahlen, ansonsten käme es zur Exekution und zur Zahlung eines weit höheren Betrages oder gar zum Einlochen der zwei Kunst- und Kulturnarren. Es sind aber keine Narren weltlichen Geistes, sondern der Kunst. Solches verstehen alle diese akademischen Oberwächter nicht mehr. Also soll etwas geschehen:

TRIBUS & TRIENDL sollen weiterbauen. Um den katholischen Landesfrieden herzustellen, sollen sie ihr Steinkunstwerk doch nicht – um Gottes und des Landes willen – nach dem APOLL benennen, sondern meinetwegen zur Madonna im Schnee oder zur Madonna in den Felsen oder zur Schutzmantelmadonna für alles Getier auf den Bergen, insbesondere der Gämsen und es soll diese katholische Wallfahrt wenn schon zu Ehren des bergsteigenden Landesbischofs errichtet werden, sozusagen als neuartiges Stecher –Koppele und dann wäre Frieden im Land. Wenn dann noch die Musikkapellen von Inzing, Kematen, Axams, ebenso die Schützenkompanien derselben Orte und Zentren ihre Regionalwallfahrt dorthin verloben, ist alles gerettet.

TRIBUS & TRIENDL sollen genau weitermachen, wo die Menschen der Berge seit Jahrtausenden ihre Steinmale errichtet haben, kleine und große Kultstätten. Sie bleiben in der langen Kette von Menschen, die ihre KULTSTÄTTEN  errichten mussten.

Ich verstehe TRIBUS & TRIENDL. Ich werde zu ihnen halten. Gegebenfalls werden wir eine Landessammlung durchführen. Geld wird’s ja genug geben. Aber ob ich genügend helle, verständnisvolle, einsichtige, KULTURELLE Köpfe unter den bundesforstlichen, gemeindeherrlichen und sonstigen „Verwaltungs“ Gremien finden werde ?

TRIBUS & TRIENDL sei Dank, dass wir es jetzt wieder einmal darauf ankommen lassen können im Heiligen Land Tirol

Herzlich & in steinschädeliger Verbundenheit grüßt  Hans Haid  HEIMATDICHTER

 

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Liebe Künstler Triendl & Tribus ( von Elfriede Jelinek)

Ja, ich bin absolut dafür, dass Sie Ihr Kunstwerk dort hinstellen dürfen. Ich bin sicher, wenn Sie eine Autobahn hätten., hätte man das Ihnen erlaubt. Vielleicht glauben die Jäger, sie können nicht um das Kunstwerk herum schießen, wenn sie einem armen Tier begegnen. Sie müssten dann oben drauf steigen, um die Tiere auch in weiterer Ferne sehen und abknallen zu können, was natürlich unser aller Anliegen sein muss. Was ist die Kunst gegen ein paar tausend toter Tiere.......

Also ich erkläre mich mit Ihnen und Ihrem Vorhaben solidarisch und kann das auch gerne den betreffenden Stellen mitteilen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute  Elfriede Jelinek

 

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Ich denke        (von Anton Christian)

an Ferdinand Cheval und Adolf Wölfli, an Robert Garat und an Armand Schulthess – und ich freue mich über jede ungewöhnliche Aktion, die eine reglementierte, bürokratisierte Zeit, eine Zeit der Statistik und der Norm, eine Zeit der Phantasielosigkeit, in der Orginale- (Menschen mit Eigen-Sinn) – auszusterben scheinen – erträglich macht

 

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betrifft:  (von egon a. prantl)

SolidaridaetsErklärung mit den ObjektKuenstlern

Triendl & Tribus –

(=TempelBaur/Apollon)

(Kunstwerk ausz NaturStein)

 

Liebe Kollegen,

Mit meiner UnterSchrift erklaere ich mich fear die

Weiterferung;   (Projekt `Apollon-Tempel´) solidarisch,

abgesehen von der Rechtslage../welche auch

fear´n KunstWerk mit dermaszigen Ausmasz ohne Belang

sey´n musz..

Zoe bedenken ist hier allerdings die Lobby,  welche

hinter den Jaegern (dh. Jagdver &-  -Paechter steht

/codename: BundesForste/-

..; so waere es nicht unwesentlich 1 Lobby zoe bilden,

welche HINTER dem Kunstwerk als Solchem  /& den

auszfaerenden Kuenstlern stht,  zu  stehen  hat-

 

Es darf kain Hindernis seyn, dasz in den Tiroler Bergen

kain Marterle ensteht../sondern 1 Tempel zoe Ehren

1 Gottes, dem die kath. Kirche ziemlich haidnisch

gegenuibersteht- -     (womit wir schon bey der 2.   Lobby

angelangt waeren..

 

Subversive Intelligenz + Muth zum Kampfe mit den Lobbys

sey mein Wunsch../& fear Actionen  , welche zum Erfolg,

dh. zur FertigStellung d Tempels fear`Ann:

koennen sie,   so es meine Zeit erlaubt   /immer mit mir rechnen/

Mit freundlichen,  solidarischen Grueszen  (eap)

 

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Liebe Triendl & Tribus Robert ( von Josef Hader)

Einen Monat war ich jetzt nicht in Wien und komme hoffentlich nicht zu spät mit meinem Brief und man hat das Natursteinkunstwerk bereits abgetragen und die Künstler in eine Autobahntrasse einbetoniert. Dass ihr Schwierigkeiten habt, ist klar. Da das Kunstwerk in den nächsten 15 Jahren kaum von Touristen besucht werden wird, keinen Strom liefern kann und überdies nicht aus Beton, sondern aus Natursteinen gemacht ist. handelt es sich wohl um ein landfremdes Objekt.

Ich wünsch euch viel Glück  Josef Hader

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Abschuss erfüllt? (von Gerhard Ruiss - IG Autoren Wien)

Würde überhaupt eine Gämse abwandern aus dieser Gegend, dann nur um Anzeige zu erstatten wegen „ungebührenden Lärms“ wie er durch „Abschusserfüllungen“, die mangels Trefferquote bei Gämsen ganz offensichtlich auch bei und mit ganz anderen Zielen erreicht werden können, entsteht.

Würde sich diese Gämse nicht so hoch oben und nicht so relativ frei bewegen, sondern ein wenig weiter unten und mehr unter die Menschen kommen, würde ein solcher Jäger weniger die nicht mehr eingehaltenen „Abschusserfüllungen“ als vielmehr die Auseinandersetzungen mit Tierliebhabern aller Arten fürchten zu müssen.

Ganz abgesehen davon, dass natürlich bei jeder Jagd in all den unteren Seehöhen mitunterganze Dörfer im Wege stehen und aus „Abschusserfüllungen“ abgetragen werden müssten.

Und selbst sollte Innsbruck im Wege sein. Denn wo käme das Jagdrecht da hin, wenn es seine Abschusserfüllung “ nicht mehr nachkommen könnte, weil sich ein paar Häuser und Menschen in die Schusslinie stellen?

Der Gesetzgeber wird sich schließlich etwas gedacht haben dabei, als er 1982 den Verfassungsgrundsatz, „Das Abschuss erfüllende Schaffen, die Vermittlung von Abschusserfüllungen sowie deren Lehre sind frei“, in den Grundrechtekatalog des österreichischen Staatsgrundgesetzes aufgenommen hat. Wäre es ihm nämlich nur darum gegangen, der Kunst eine solche Garantie zu geben, dann stünde überall dort, wo jetzt „Abschusserfüllung“, nur schlicht und einfach: „Kunst“

Gerhard Ruiss

Geschäftsführer der IG Autoren Wien 21.6.1992

 

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Ersuchen (von Gerhard Gaul)

 

um Aufklärung über die tatsächlichen Tatsachen der am Rosskogel scheinbar stattgefundenen Vertreibung der steintempelbewohnungsgewöhnten Gottheit aus dem  alpenländischen Feriendomizil

 

Bis in die letzten Glieder der Zehenskelettur erschüttert las ich den Bericht über die brutale Vorgangsweise aller Beteiligten (natürlich mit Ausnahme der Künstler) gegen den Aufstieg der Kultur ( auf 2.300m ) am Rosskogel.  -  Und erst die offensichtliche Fadenscheinigkeit der Begründenden.

Ich muss Dr. Hans Haid aus tiefstem Herzen beipflichten, wenn er bei der Vorstellung der Abwanderung des bekrikkelten Gratwildes in die Schlick oder Lizum tief ins Fass des Sarkasmus` greift, sollte doch jedem klar sein, dass diese Gebirgsantilopen weit lieber die ruhigen, Deckung bietenden (Schutz-) Waldregionen aufsuchen und dort in Konkurrenz zum restlichen Wild (Bambis, etc.) die wenigen noch verbliebenen triebhaften Auswüchse der heimischen Baumarten von A(horn) bis Z(irbe) äsenderweise entsorgen. Uns Kulturfreunden und –verfechtern braucht das nicht im geringsten zu beunruhigen, da die dem bösen, unfreundlichen und banausenhaften Waldbesitzer erwachsenden Unkosten ohnehin vom geradezu kulturfeindlichen Jagdpächter zu begleichen sind.

Dass eine notwendiger- und logischerweise erhöhte Bejagung im Waldgebiet (denn die Rupicapras = Gämsen sind ja endlich nicht mehr so mühselig weit oben) zu einer verstärkten Beunruhigung (mit bis zu 10-fachem Energiebedarf) des gesamten Wildbestandes führt, ist vielleicht  ein Thema für übersensible, sonst brotlose Wildbiologen, aber nicht für die Natur verbundene Kunst.

Außerdem ist es höchste Zeit, dass dieses kulturell unterentwickelte Gebiet endlich mit einem menschlichen Bauwerk versehen wird, einem Gebilde von hohem künstlerischem Wert ohne Zweifel – denn bei jedem anderen wäre jede Diskussion von vorn herein auf verlorenem Posten – das endlich das kulturelle Interesse in diese Hochgebirgsregion zieht. Doch die vereinzelten kulturhungrigen Touristen (ja gibt es denn so etwas überhaupt?), die sich von der Schlick oder Lizum aus den Strapazen unterziehen und, den auswandernden Gämsen entgegenströmend, zum versteinerten Naturbewusstsein pilgern, um etwas so einzigartiges wie den Alpentempel zu besichtigen und so dem Ausflug in die feindliche Natur ein menschlich - kultiviertes Ziel setzen, sind kaum der Rede wert.

Nebenbei ist es selbstverständlich, dass die Künstler die Berühmtwerdung  ihres so liebevoll großgezogenen Schützlings nicht im geringstem interessiert. Ja dass sie den Augenblick in dem sie ihn (den Schützling) einem breiten Publikum gegenüberstellen dürfen, möglichst vermeiden wollen.

Und überhaupt: wo sollte man denn sonst hin, mit all der Kunst? Jetzt, in dieser Zeit, wo die Ballungszentren so künstlerisch überladen sind! Ja dankbar muss man den Künstlern sein, wenn sie sich bereit erklären, ihre überströmenden kreativen Fähigkeiten für weitere eineinhalb Jahrzehnte an den Bau eines so bescheidenen Tempels zu verschwenden, anstatt, womöglich mit ökosozialen Kulturideen, die Stadtlandschaften zu besudeln.

Aber dass man dieses Projekt so ins Rampenlicht der Öffentlichkeit rückt, ist meines Erachtens der Gipfel an kultureller Unkollegialität. Waren doch die Künstler so sehr bemüht, kein Aufsehen zu erregen, dass sie (soviel aus der Information der Utopia Programmzeitung hervorgeht) nicht einmal den Grundeigentümer davon in Kenntnis gesetzt haben -  vielleicht wollten sie ihn überraschen ? - welch nette Geste!

Bleibt zu überlegen, ob man den, unter anderem für das Wohl der Gämsen als Rudel- (=Herden-) Tier zuständigen, an die Wärme von Delos und Delphi gewöhnten Apollo wirklich in die kalten Hochgebirgsregionen verbannen soll, oder ob man weiterhin seine Vertretung dem in dieser Gegend heimischen, rotgetupften, weißgeflügelten, namensgleichen Lepidoptera überlassen sollte.

Auf Abdruck dieses Briefes und einer eventuellen Antwort in der nächsten Programmzeitung hoffend, verbleibt ein natur- und Kunst liebender (nicht jagender)

Gerhard Gaul

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ende des steinkunstwerkes apollontempel!!!???!!! (von Wolfgang Mathies)

von noch einem ende soll die rede sein. von einem angekündigten ende soll noch die rede sein. denn es geht sie schon lange um die rede vom ende des steinkunstwerkes apollontempel. es (sic) interessiert dazu folgendes: warum wird (von bestimmten stellen) mit solcher vehemenz (= laecherlichkeit) der abbruch des steinkunstweerkes gefordert??

facts: die künstler k.h. triendl und r. tribus  wollen im rosskoglgebiet (2.300m) das steinkunstwerk apollontempel errichten. zur errichtung dieses naturwerkes sollen nur die in der gegend herumliegenden steine verwendet werden und diese sollen ohne künstliche bindemittel aufeinander geschichtet werden.

ist vom einbrechen des endes die rede dient diese rede vom einbrechen des endes immer nur der aufrechterhaltung der bestehenden ordnung. d.h. wenn vom abbruch des steinkunstwerkes apollontempel die rede ist dient diese rede vom abbruch des steinkunstwerkes apollontempel dazu den for(s)tbestand der bestehenden ordnung (nat. eine in best. stellen  institutionalisierte ordnung) zu sichern. und eine ordnung die mit der apokalypse operiert ist eine ordnung eines herrschaftsverhältnisses der kultur über die natur.

apollon, apollo: sohn des zeus und der leto; zwillingsbruder der miss arte (artemis); u.a ein gott der kuenste.

.....angesichts der vehemenz (=laecherlichkeith) mit der der abbruch des steinkunstwerkes apollontempel gefordert wird wird deutlich wie sehr gerade dieses kunstwerk an den grundfesten der bestehenden ordnung ruettelt. dass man(n) solche angst davor hat. und 2fach (mindestens) ruettelt es (sic): zum einen ignoriert es die entwicklung der kunst. es setzt die (nicht)kriterien der postmodernen (nicht)kunst ausser kraft. ausser kraft aufgrund  (mindestens)  2er sachverhalte: die lange dauer die die errichtung dieses kunstwerkes in anspruch nehmen soll (ca. 15 - 20 jahre). die enorme mühe die die künstler für die errichtung dieses kunstwerkes auf sich nehmen. beides sachverhalte die die (post)moderne kunst sozusagen dekonstruieren. zum anderen ist es ein naturkunstwerk. und wann immer die beziehung natur - kultur in frage gestellt wird oder neu gedacht wird sieht sich die bestehende ordnung mit ihrem natur - kultur - verständnis als eines unterwerfungsverhälnis der natur unter die kultur in frage gestellt (=bedroht)

am ende einige brocken griechischer mythologie: eine verkehrung: der apollontempel als versteinerte medusa: hatte früher die bestehende ordnung angst beim anblick der medusa (grob: ausdruck einer älteren ordnung) versteinert zu werden so verbirgt sich heute diese kraft des versteinern könnens im stein (kunstwerk) selbst. und deshalb die angst davor und die aechtung....eine tragik: laut n.(ietzsche) ist die griechische tragödie die versöhnung des apollinischen mit dem dionysischen. wenn die namensgebung des steinkunstwerkes-apollontempel- als konzession an die bestehende ordnung (apollon als paradegott des hellenismus) gesehen wird scheint darin die tragödie um das steinkunstwerk apollontempel schon vorweggenommen.

Wolfgang k. Mathies            Redakteur der Subkulturzeitschrift artefact August 1997

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